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Hier werde ich zeigen, wie man einen Drucker mit USB-Port über einen Raspberry pi netzwerkfähig macht und ihn dann im vom eisfair als Netzwerkdrucker anspricht. Ich habe diese Lösung mit meinem Laserdrucker HL-5140 von Brother im Einsatz und bin sehr zufrieden damit.

Da einige Leute über recht lange Wartezeiten beim Drucken über samba berichteten, schreibe ich gleich dazu, dass das bei mir nicht auftritt: der Drucker fängt hier praktisch ohne Verzögerung an zu Lärmen, wenn man am Client den Druckauftrag abschickt.

Ich habe einen alten Raspberry pi (vermutlich 1b) im Einsatz - das Modell mit LAN und 2 USB-Ports. Ein Modell-2 mit 4-Kern-CPU ist meines Erachtens völlig überdimensioniert.


Warum braucht man das?

Wenn der Drucker nicht direkt neben dem eisfair-Server steht, hat man ein Problem: USB-Kabel lassen sich nicht beliebig verlängern - wie kommen also die Daten zum Drucker? Man könnte jetzt einen netzwerkfähigen Drucker kaufen - oder einen Printserver - und ob es WLAN-fähige Printserver gibt, habe ich gar nicht erst recherchiert. Denn ein alter Raspberry pi lag noch in der Schublade, und Eigenbau macht (mir jedenfalls) Spass.

...

Wie man einen Raspberry pi grundsätzlich einrichtet, werde ich hier nicht beschreiben - dafür gibt es genügend Anleitungen im Netz. Benötigt wird nur ein sehr minimales System, daher reicht ein Raspbian-Lite vollkommen aus. Ausserdem startet ein schlankes System recht schnell.

Ich habe praktisch alle Pakete mit aptitude entfernt, bei denen er nicht gemeckert hat, dass die Entfernung ein nicht funktionierendes System verursacht. Nun meldet aptitude mir noch 165 installierte Pakete - diese Zahl nur als Anhaltspunkt. Als sinnvoll erachte ich folgende Konstellation:

  • er sollte eine feste IP-Adresse haben (kein dhcp), damit wir ihn später im vom eisfair ansprechen können
  • er sollte sich - falls man das braucht - selbst mit dem gewünschten WLAN verbinden
  • er sollte über ssh ansprechbar sein, denn wir wollen ihn später auch aktualisieren können
  • er braucht kein swap
  • ein mc (midnight-commander) ist immer praktisch
  • sein Dateisystem sollte nur ro (read-only) gemountet sein, dann kann man ihn einfach mit dem Drucker ein- und ausschalten
  • für Wartungsarbeiten mountet man das Dateisystem rw - eine Anleitung gibt es unter https://www.mehr4u.de/raspberry-pi-mit-readonly-filesystem.html

Falls noch nicht geschehen, installiert man nun das lprng-Paket. Danach müssen noch 3 Konfigurations-Dateien bearbeitet werden: dabei sollte der Druckername - bei mir HL5140 - an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden.

/etc/printcap erhält folgenden Inhalt:

Code Block
HL5140|localprinter:\
        :lp=/dev/usb/lp0:\
        :sd=/var/spool/lpd/HL5140:\
        :mx#0:\
        :sh:

...


/etc/lprng/lpd.conf erhält folgenden Inhalt:

Code Block
lpd_listen_port = 515


/etc/lprng/lpd.perms erhält folgenden Inhalt:

Code Block
DEFAULT ACCEPT