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Einleitung

Die folgende Anleitung stellt ein Schnell-Koch Rezept dar. Es soll dem fli4l Einsteiger ermöglichen, einen fli4l DSL Router aufzubauen, um seinen privaten PC bzw. sein privates Netzwerk ans Internet anzubinden.

Es kommt die fli4l Version 3.6.x in der aktuellen Release zum Einsatz, ein x steht dabei für die jeweils aktuelle Unterversion.

Die folgende Schritte sind der Reihe nach zu tun:


Pakete aus dem Internet beschaffen

fli4l gibt es nicht als ein Programm, sondern ist in Pakete unterteilt. Jedes Paket ist für eine andere Funktion zuständig. Die Pakete sind komprimiert, müssen also vor Benutzung entpackt werden.

Grundsätzlich wird immer das Basispaket base und eines der Kernel-Pakete benötigt. Zusätzliche Pakete sind für die DSL-Funktion, die Web Oberfläche sowie für den SSH-Zugang (zur Fernwartung) erforderlich. Somit sind folgende Pakete von der fli4l Homepage herunterzuladen:

  • base: Datei fli4l-3.6.x.tar.gz
  • kernel: Je nach Bedarf gibt es verschiedene Kernel-Pakete: 
    • ein 2.6.16er Paket, das weniger Platz braucht, dafür aber vielleicht aktuellere Hardware nicht unterstützt - kernel_2_6_16.tar.gz
    • ein 2.6.32er Paket, das als Standard-Kernel empfohlen wird - kernel_2_6_32.tar.gz
    • weitere Kernel-Pakete die im Kontext dieses Artikels nicht relevant sind
  • dsl: Datei dsl.tar.gz
  • httpd: Datei httpd.tar.gz
  • sshd: Datei sshd.tar.gz

Pakete auspacken

Die heruntergeladenen Pakete enthalten eine Sammlung von Dateien inklusive einer Verzeichnisstruktur. Deshalb muss immer das Basispaket fli4l-3.6.x.tar.gz zuerst entpackt werden. Es entsteht folgende Verzeichnisstruktur auf der Festplatte:

 x:\meinverzeichnis\fli4l-3.6.x\changes
\check
\config
\doc
\img
\opt
\src
\unix
\windows

 

Alle weiteren Pakete müssen in das Verzeichnis x:/meinverzeichnis/fli4l-3.6.x entpackt werden. Auf der fli4l Homepage gibt es eine ausführliche Anleitung zum Entpacken.

fli4l konfigurieren

Die Informationen, wie ein fli4l aussehen soll, wird in den Textdateien im Unterverzeichnis x:/meinverzeichnis/fli4l-3.6.x/config gespeichert. Für jedes Paket gibt es eine Datei gleichen Namens plus Endung .txt, also base.txt, dsl.txt, httpd.txt und sshd.txt.

Wichtig: Das Unterverzeichnis lautet config!

Zeilen die mit einem # sind Kommentarzeilen. Soll heißen, sie dienen nur der Erklärung bzw. Gliederung, z.B.:

 #--------------------------------------------------------------------------- 
# General settings:
#---------------------------------------------------------------------------

 

Wirklich wichtig sind nur die Zeilen, die ohne ein # beginnen, z.B.:

 HOSTNAME='fli4l'            # name of fli4l router  
PASSWORD='fli4l' # password for root login (console, sshd, imond)

 

Diese Konfigurationszeilen unterteilen sich in 3 Bereiche:

  1. Die Variablennamen, links bestehen aus Großbuchstaben, z.B. HOSTNAME

  2. Der Wert, rechts vom Gleichheitszeichen in Hochkommata eingefasst, z.B. fli4l

  3. Erklärung in englischer Sprache durch ein # eingeleitet

fli4l konfigurieren bedeutet nun, den Wert einer Variablen den eigenen Anforderungen anzupassen.

Paket base konfigurieren

Im Basis-Paket müssen nur wenige Einstellungen geändert werden. Die meisten Variablen enthalten sinnvolle Standardvorgaben. So ist beispielsweise der Paketfilter (Firewall) so konfiguriert, dass das gesamte lokale Netz maskiert ins Internet kommt und niemand von aussen hinein.

Zum Konfigurieren editieren wir config/base.txt.

KERNEL_VERSION

Diese Variable wird auf die Version des verwendeten Kernels gesetzt. Standardmäßig ist hier ein 2.6.32er Kernel ausgewählt. Will man aus Platzgründen z.B. 2.6.16 verwenden, trägt man diese Version einfach hier ein (nachdem man das 2.6.16er Kernelpaket entpackt hat). Verwendet man den 2.6.32er Kernel, sollte man zusätzlich noch COMP_TYPE_KERNEL='lzma' setzen. 

PASSW

Man sollte sich unbedingt ein eigenes Passwort setzen.

NET_DRV_1

Hier wird der Treiber für die Netzwerkkarten angegeben. Hat man Karten verschiedener Hersteller im Router, erhöht man NET_DRV_N um 1 und gibt den zweiten Treiber bei NET_DRV_2 an. Eine Liste der verfügbaren Treiber ist in der Konfigurationsdatei enthalten.

OPT_DNSDHCP

Soll der Router die Netzwerkeinstellungen der Rechner im lokalen Netz automatisch vornehmen, trägt man hier yes ein, und schon bekommen die lokalen Rechner ihre Netwerkkonfiguration zugewiesen.

START_IMOND

Der Router wird über den IMOND gesteuert, daher hier yes angeben, und evtl. die beiden Passwörter vervollständigen.

Fertig.

Paket DSL konfigurieren

OPT_PPPOE

Auf yes setzen um das Paket zu aktivieren.

PPPOE_USER, PPPOE_PASS

Nutzername und Passwort des Internetproviders angeben.

Fertig.

Paket httpd konfigurieren

OPT_HTTPD auf yes setzen, fertig.

Paket sshd konfigurieren

OPT_SSHD und SSHD_ALLOWPASSWORDLOGIN auf yes setzen, fertig.

Floppy bauen und booten

Linux

Fli4l braucht für das Erstellen der Floppy mtools und syslinux, sind diese Pakete nicht vorhanden, bricht das Erstellen der Floppy mit einer entsprechenden Fehlermeldung ab.

Sind die Programme vorhanden, einfach eine Floppy ins Laufwerk legen

 sh mkfli4l.sh

aufrufen und Daumen drücken.

Windows

Auf mkfli4l.bat doppelt- und anschließend auf "Starte Build-Prozess" einfach-klicken und Daumen drücken.

Booten

Wenn alles glatt lief, haben wir nun eine Floppy, von der wir booten können und die uns ins Internet bringt. Evtl. muss man ausprobieren, welche der beiden Netzwerkkarten jetzt zum lokalen Netz gehört und welche ans DSL-Modem muss. Dazu einfach mal die Kabel tauschen.

Arbeits-PCs einrichten

Wenn wir oben OPT_DNSDHCP eingestellt haben, sollten die PCs die Netzwerkeinstellungen automatisch zugewiesen bekommen. Trotzdem gibt es ein paar Kniffe, die je nach Betriebssystem verschieden sind und ausführlich in den HowTos (Rubrik Betriebssysteme) erklärt werden.

 Platz auf der Floppy optimieren

Fli4l unterstützt verschiedene Compressionsverfahren für den Kernel und die Archive. Hat man zuwenig Platz auf der Floppy, kann man versuchen, den benötigten Platz zu verringern, indem man folgende Optionen konfiguriert:

  1. Kernel 2.6.16.x4
    • COMP_TYPE_KERNEL='lzma'
    • COMP_TYPE_ROOTFS='lzma'
    • COMP_TYPE_OPT='lzma'
  2. Kernel 2.6
    • COMP_TYPE_KERNEL='lzma'
    • COMP_TYPE_ROOTFS='lzma'
    • COMP_TYPE_OPT='lzma'

Um diesen Effekt mal an einem konkreten Beispiel zu demonstrieren nehmen wir eine normale DSL-Floppy mit Http und SSH Paket, also im wesentlichen folgende Konfiguration:

  • START_IMOND='yes'
  • OPT_DNSDHCP='yes'
  • OPT_PPPOE='yes'
  • OPT_SSHD='yes'
  • OPT_HTTPD='yes'

Variieren wir in dieser Konfiguration die Kernelversion und die Kompressionsparameter, ergibt sich folgende Übersicht:

Kernel

Konfiguration

Benoetigter Platz

2.6.16

COMP_TYPE_KERNEL='gzip'
COMP_TYPE_ROOTFS='gzip'
COMP_TYPE_OPT='bzip2'

SYSLINUX CFG       410
KERNEL 573340
RC CFG 4828
OPT IMG 382021
ROOTFS IMG 243290

5 files 1 203 889 bytes
242 176 bytes free

 

COMP_TYPE_KERNEL='bzip2'
COMP_TYPE_ROOTFS='bzip2'
COMP_TYPE_OPT='lzma'

SYSLINUX CFG       410
KERNEL 559720
RC CFG 4829
OPT IMG 329432
ROOTFS IMG 237506

5 files 1 131 897 bytes
314 368 bytes free

2.6.32

COMP_TYPE_KERNEL='gzip'
COMP_TYPE_ROOTFS='gzip'
COMP_TYPE_OPT='bzip2'

SYSLINUX CFG       410
KERNEL 717324
RC CFG 483
OPT IMG 402839
ROOTFS IMG 245973

5 files 1 371 377 bytes
74 752 bytes free

 

COMP_TYPE_KERNEL='lzma'
COMP_TYPE_ROOTFS='lzma'
COMP_TYPE_OPT='lzma'

SYSLINUX CFG       410
KERNEL 717324
RC CFG 4830
OPT IMG 348300
ROOTFS IMG 210289

5 files 1 281 153 bytes
164 864 bytes free
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